Eduard Kutrowatz
Sakura – Paraphrase über ein japanisches Volkslied
für 2 Klaviere
Dauer: 00:06:55
Entstehung: 2006
Tonträger: HEARTBEAT
Uraufführung: 24.05.2006, Schlaining, klangfruehling Gala 2006: Klavierduo Johannes und Eduard Kutrowatz
SAKURA
Eines der bedeutendsten Symbole der japanischen Kultur ist die Kirschblüte: Sakura. Sie steht für Aufbruch, Schönheit und Vergänglichkeit. Etwa die Hälfte aller Laubbäume in den Städten Japans sind Kirschbäume. Allerdings Kirschbäume, die keine Früchte tragen, sondern einzig und allein üppige Blütenwolken im Frühjahr, zwischen Mitte März und Anfang Mai. In dieser Zeit wird im Land die „Kirschblütenfront“ sogar in der Wettervorhersage angekündigt, die im Laufe dieser sechs Wochen von Süden nach Nordosten wandert. Kein Japaner möchte es zu dieser Zeit versäumen, wenigstens einmal mit der Familie oder Freunden ein Hanami, ein Kirschblütenfest zu feiern: unter blühenden Bäumen picknicken, den Frühling begrüßen und sich an der kurzlebigen Schönheit der Blüten erfreuen.
Seit vielen Jahrhunderten ist in Japan die Kirschblüte im Frühling Thema unzähliger Lieder und Gedichte. Diesem Werk liegt ein sehr populäres japanisches Volkslied zugrunde, Sakura. Das immer wieder einfließende Zupfen der Klaviersaiten ist eine Reminiszenz an landestypische Varianten dieses Liedes, die auf einem Koto, also einer japanischen Zither gespielt werden. Wehmütig fernöstlich klingt die schlichte Melodie in Quarten, Quinten und Oktaven, bis plötzlich auch die dem Ohr des Europäers vertraute Terz Eingang findet, symbolisch für den Dialog zwischen Ost und West.
Das blaue Band des Frühlings
umweht das Meer der Kirschblüten.
Schönheit umarmt die Welt.“
Gabriele Burian