• Frühlingsrausch (2020)
• Erwartung (2016)
• Unschuld (2016)
Feenkönigin (2018)
• Zorn (2016)
• Todeslied der Weide (2020)
• Abschied (2020)
• Herbst (2020)
• Schneerose (2017)
• Schwellender Duft (2016)

Musik: Eduard Kutrowatz
Text: Benno Ostermmayr
Entstehung: 2016-2020
Uraufführung: 23.03.2018, Liszt Festival Raiding (2, 3, 4, 5, 9, 10)
Ildikó Raimondi – Sopran, Eduard Kutrowatz – Klavier

Tonträger: BEGEGNUNGEN
Ildiko Raimondi, Sopran, Eduard Kutrowatz, Klavier

Die langjährige Zusammenarbeit mit Ildiko Raimondi wird durch ihre Anregung, die vorliegenden Haikus zu vertonen, um eine weitere Facette bereichert. Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform, die heute weltweit verbreitet ist und gilt als die kürzeste Dichtung der Welt. Japanische Haikus bestehen meistens aus drei Wortgruppen von 5 – 7 – 5 Silben und sind zumeist nicht abgeschlossene, offene Texte, die sich erst im Erleben des Lesers vervollständigen. Im Text wird nicht alles gesagt. Gefühle werden nur selten benannt, sondern sollen sich erst durch den Zusammenhang ergeben. Im Deutschen werden Haikus ebenfalls meist dreizeilig geschrieben. Von der Struktur von 5 – 7 – 5 Silben, eine Vorgabe die bis zur Jahrtausendwende galt, haben sich allerdings die meisten deutschsprachigen Haiku etwas entfernt. Mit ein Grund dafür ist, dass japanische Lauteinheiten alle gleich lang sind und weniger Information tragen als Silben in europäischen Sprachen. Die kompositorische Herausforderung bestand darin, diese knappen Texte sofort in Stimmungsbilder zu verwandeln und den Zuhörer vom ersten Ton an in eine, den Text unterstreichende, Klangwelt zu versetzen. Von Quintenklängen über pentatonische Skalen bis hin zu impressionistischen Klangbildern reicht die Palette der kompositorischen Mittel.